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Positive Leadership (PoLe 2.0.) - Gleichbehandlung der Geschlechter im Arbeitsleben

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist eine der zentralen Herausforderungen, um das Leben in unserem Land zukunftsfähig und gerecht zu gestalten. Dafür müssen Frauen und Männer auf ihrem gesamten Lebensweg die gleichen Chancen erhalten – persönlich, beruflich und familiär (Quelle: Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend). Der Koalitionsvertrag der Landesregierung in MV benennt die Gleichstellung in allen Politik- und Handlungsfeldern als Querschnittsaufgabe.

Geschäftsführer*innen und Personalverantwortliche in regionalen Unternehmen stellen in persönlichen Gesprächen dar, dass sie in der Behandlung ihrer männlichen und weiblichen Mitarbeiter*innen keine Unterschiede machen. Dennoch steht Deutschland im Ländervergleich in puncto Gleichbehandlung der Geschlechter im Arbeitsleben auf keiner Spitzenposition. Darauf lassen u. a. die statistischen Erhebungen zum Verdienstunterschied von Frauen und Männern, der Anteil von Frauen in Führungspositionen sowie der Anteil von Vätern in Elternzeit schließen. Insofern geht es bei der Suche nach Ursachen für diese Befunde um mehr als die ehrliche Motivation von Führungskräften, es geht um Handlungsbedarfe auf struktureller Ebene.


Gleichstellung und Vereinbarkeit nicht nur reine Frauensache

Fragen von Gleichstellung und Vereinbarkeit sind schon längst keine „reinen“ Frauenthemen mehr. So wünschen sich 79 Prozent der Väter mehr Zeit für ihre Familien. Mehr als die Hälfte der Väter von Kindern unter sechs Jahren würde gern den gleichen Anteil an der Erziehung haben wie ihre Partnerin. Die tatsächliche Nutzung der Elternzeit spiegelt diese Wünsche jedoch nur bedingt wider. Im Väterreport des Bundesfamilienministeriums heißt es dazu: „Ein Fünftel der Männer hätte gerne Elternzeit genommen – und seien es nur die zwei Partnermonate – traute sich wegen Abstiegsangst und Druck aus der Chefetage und Kollegen aber nicht, sie einzufordern“. 

Der aktuelle Global Gender Gap Report des Weltwirtschaftsforums von 2022 zeigt, dass die Corona-Pandemie die Gleichstellung um Jahrzehnte zurückgeworfen hat. Nach deren Berechnungen braucht es noch 132 Jahre bis zu Gleichstellung der Geschlechter. 

Toolbox "Unternehmenserfolg MV"

Diese vielfältigen Aspekte des Themas Gleichbehandlung greifen wir im Rahmen des Praxis-Forschungs-Projektes „PoLe 2.0. – Gleichbehandlung der Geschlechter im Arbeitsleben“ auf. Unser Ziel das Thema Gleichbehandlung der Geschlechter stärker in der Unternehmenskultur von KMU in Mecklenburg-Vorpommerns zu verankern. Dafür begleiten wir Unternehmen bei deren Veränderungsprozesse zu den Themen Gleichbehandlung der Geschlechter, Entgeltgleichheit, Vereinbarkeit sowie Sorgearbeit. Im Rahmen der Begleitung entstehen abhängig von den Unternehmensbedarfen u.  a.  neue/überarbeitete Leitbilder, Entgeltstrukturen, Digitalisierungsgrundsätze oder neue Vereinbarkeitsmaßnahmen.

Die Toolbox „Unternehmenserfolg MV“ ist ein Online-Portal, mit dem bereits Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeiter*innen ihre Attraktivität für Frauen und Männer analysieren können und darauf aufbauend konkrete Handlungsempfehlungen für eine innovative Unternehmenskultur erhalten. Mit einer Fokussierung auf Kleinst- und Kleinunternehmen richtet sich das Projekt an 90 % aller Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern – und damit ganz gezielt an diejenigen Unternehmen, die bereits jetzt vor enormen Herausforderungen in der Mitarbeiter*innenbindung und -gewinnung stehen. 

MethodenSet "Gender und Beruf"

Durch die gezielte Förderung der weiblichen Nachwuchs-, Fach- und Führungskräfte aus unserem Bundesland möchten wir neue Realitäten schaffen und bestehende Rollenbilder mittel- und langfristig als das entlarven, was sie sind: Soziale Konstrukte. Denn aus neurobiologischer Sicht gibt es kaum geschlechterspezifische Unterschiede. Diese werden fast ausschließlich durch die soziale Umwelt produziert und somit als gegeben hingenommen.

Anspruch des MethodenSets „Gender und Beruf“ ist es, über die Themen Gleichberechtigung und Rollenstereotype jeweils alters- und erfahrungsgerecht aufzuklären und zu einem reflektierten und selbstbestimmten Verhalten in der Berufswahl und im berufspraktischen Kontext zu ermutigen.


Ansprechpartnerin:

Diana Wienbrandt
Feldstraße 2
17033 Neubrandenburg
Tel.:     0395 5584039
Mobil: 0176 56371957
EMail: diana.wienbrandt@isbw.de